Ärztliche Anlaufstelle gegen Diskriminierung

Seit dem 1. März 2023 können sich Ärztinnen und Ärzte, die Diskriminierung erlebt haben, an die neue Anlaufstelle der Ärztekammer wenden. Ein geschultes Team hilft, diese Erfahrungen einzuordnen.

Mitglieder der Ärztekammer Hamburg haben die Möglichkeit – auch anonym, wenn gewünscht –, Orientierung, Hilfestellung und Beratung zu bekommen.

Die Gespräche in der Anlaufstelle erfolgen vertraulich, unabhängig und sind am Ratsuchenden orientiert. Die Anlaufstelle fungiert auch als Lotse und Orientierung im System der Hilfe-, Beratungs- und Beschwerdeeinrichtungen.

Lesen Sie hierzu den ausführlichen Artikel "Kammer gründet Anlaufstelle gegen Diskriminierung" in der Februar-Ausgabe (02/2023) des Hamburger Ärzteblattes.

So nehmen Sie Kontakt zur neuen Anlaufstelle auf

Die Anlaufstelle gegen Diskriminierung in der Ärztekammer Hamburg ist am besten per E-Mail zu erreichen. Eine oder einer des Teams ruft zeitnah zurück, oder es wird per E-Mail ein Termin vereinbart. Zu den Öffnungszeiten der Kammer können Ärztinnen und Ärzte Ihren Gesprächswunsch unter der Rufnummer des Sekretariats von Dr. Felix Lüdeke mitteilen. Es kann ein Telefonat, ein Videokonferenzgespräch (ZOOM) oder auch ein persönlicher Beratungstermin vereinbart werden.

Kontakt

Ärztliche Anlaufstelle gegen Diskriminierung
Terminvereinbarung unter: 040 202299-428
Schriftliche Anfragen bitte an:  anlaufstelle@aekhh.de
Dr. Felix Lüdeke, Ass. jur. Nina Rutschmann, Naderah Salhi  

Jetzt anmelden! Kammer startet Kurs „Die diverse Arztpraxis“ (20.02.2025)

Termin: Donnerstag, 20. Februar 2025, von 16.30 bis 21.15 Uhr
Die Teilnahme am Kurs kostet 130 Euro (für Medizinisches Assistenzpersonal 80 Euro), es steht eine begrenzte Anzahl von 20 Plätzen zur Verfügung.
Hier können Sie sich anmelden.

Einen neuen Kurs mit dem Titel „Die diverse Praxis“ bietet die Ärztekammer Hamburg am 20. Februar 2025 erstmals Ärzt:innen und Medizinischen Fachangestellten an. Der Hintergrund: Infolge der Globalisierung und Migration ist der medizinische Arbeitsalltag seit Jahren durch eine zunehmende Diversität geprägt. Um Missverständnisse, Stress und Konfliktsituationen im Arbeitsalltag zu vermeiden, gibt die Fortbildung Tipps für mögliche Veränderungen in der Versorgungspraxis.

Der vierstündige interaktive Kurs bietet praktische Übungen, zum Beispiel zur Kommunikation in kultursensiblen Kontexten. Als Referierende konnten Dr. Claudia Mews, Institut und Poliklinik für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), und Dr. phil. Demet Dingoyan, Institut für medizinische Soziologie, UKE, gewonnen werden.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projekts „Empowerment für Diversität – Allianz für Chancengleichheit in der Gesundheitsversorgung“ statt, an dem die Ärztekammer Hamburg teilnimmt. Das Projekt verfolgt das Ziel, zur Sensibilisierung und Aufklärung rund um die Themen Diversität und Rassismus im Gesundheitswesen beizutragen, und wird von der Charite – Universitätsmedizin Berlin koordiniert.

Das Projekt „Empowerment für Diversität – Allianz für Chancengleichheit in der Gesundheitsversorgung“ wird gefördert durch die Stiftung Mercator.

Zum Umgang mit Vielfalt im Gesundheitswesen

aerzteblatt.de - 5 Fragen an
Dr. Pedram Emami, Präsident der Ärztekammer Hamburg, sprach auf aerzteblatt.de  in dem Format "5 Fragen an" zum Thema Rassismus im Gesundheitswesen. Das ganze Interview lesen Sie auf aerzteblatt.de.

Hamburger Ärzteblatt
Das Hamburger Ärzteblatt brachte im März 2022 das Titelthema „Zum Umgang mit Vielfalt im Gesundheitswesen“, und der Vorstand der Ärztekammer Hamburg beschloss die Einrichtung der Anlaufstelle. Nach seiner Ansicht ist es notwendig, dass sich das Gesundheitswesen eindeutig gegen Diskriminierung stellt und ein größeres Bewusstsein für Benachteiligungen geschaffen wird.

Lesen Sie auch das Interview "Respekt und Begegnung auf Augenhöhe" im Hamburger Ärzteblatt 03/2022 mit dem Präsidenten und der Vizepräsidentin der Ärztekammer Hamburg, Dr. Pedram Emami und PD Dr. Birgit Wulff sowie den Artikel "Von der Verunsicherung zur Professionalität" von Dr. rer. biol. hum. Sidra Khan-Gökkaya (Beauftragte für Migration, Integration und Antirassismus am UKE) und Joachim Prölß (Direktor für Patienten- und Pflegemanagement, Vorstand, UKE).

Umfragen und weiterführende Informationen

Dokumentation: "Schlecht behandelt? Rassismus in der Medizin"

Über 25% der Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Sie alle sind auch Patient:innen. Die  Folge der NDR-Dokureihe „45 Minuten“ geht der Frage nach, ob sie aufgrund ihrer Herkunft schlechter behandelt werden.

Unser Kammerpräsident Dr. Pedram Emami kommt in der Doku zu Wort (ab Minute 41:49). Er sagt: „Wir haben in der Kammer eine vorsichtige Auseinandersetzung mit dem Thema Diskriminierung im Gesundheitswesen begonnen. Aber wie die Gesellschaft insgesamt tut sich auch das Gesundheitswesen schwer mit diesem unangenehmen Thema. Deswegen brauchen wir einen langen Atem, bis sich die Dinge ändern.“ Vorgestellt wird auch die ärztliche Anlaufstelle gegen Diskriminierung, die in der Ärztekammer Hamburg Anfang 2023 ihre Arbeit aufgenommen hat.

 Die Dokumentation ist in der ARD Mediathek abrufbar: "Schlecht behandelt? Rassismus in der Medizin"

Rassismus in Deutschland – Lagebericht der Integrationsbeauftragten der Bundesrepublik Deutschland

Den Lagebericht der Integrationsbeauftragte (IB) "Rassismus in Deutschland" (Stand: 31. Januar 2023) können Sie auf deren Webseite herunterladen oder bestellen. www.bundesregierung.de/antirassismusbericht

Deutsches Ärzteblatt - Rassismus im Gesundheitswesen: Kein Einzelfall
Unbewusste Vorurteile aufdecken – Test der Harvard University

Auf der Seite www.hyperkulturell.de/eigene-vorurteileentlarven-ein-test-der-harvard-university – einem Portal für interkulturelle Kommunikation – wird der Test „Implicit Association Test (IAT)“ der Harvard University empfohlen, um sich der eigenen Vorurteile bewusst zu werden.

amira - Antidiskriminierungsberatung Hamburg

amira – Beratung bei Diskriminierung wegen (zugeschriebener) Herkunft und Religion bei basis & woge e.V.

Das Beratungsangebot ist kostenlos, mehrsprachig, und bei Bedarf können Dolmetschende hinzugezogen werden. amira bietet einen geschützten Ort, um über die Diskriminierungserfahrungen zu sprechen. Die Finanzierung erfolgt durch die Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration.

Die Antidiskriminierungsberatung ist unter der Telefonnummer 040 39 84 26 47 oder per E-Mail unter amira@basisundwoge.de zu den gewöhnlichen Bürozeiten zu erreichen. 

Webseite: adb-hamburg.de/amira

read - Antidiskriminierungsberatung Hamburg

read – Beratung bei Diskriminierung wegen des Geschlechts, Geschlechteridentität oder sexueller Identität bei basis & woge e.V.

Die Antidiskriminierungsberatung ist unter der Telefonnummer 040 39 84 26 57 oder per E-Mail unter read@basisundwoge.de zu erreichen. 

Die Finanzierung erfolgt durch die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke.

Webseite: adb-hamburg.de/read

Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung

Am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) werden im Rahmen des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa) Ursachen, Ausmaß und Folgen rassistischer Diskriminierung in Deutschland erforscht.

Publikationen
Impu!se - Rassismus im Gesundheitswesen (April 2021, Ausgabe 110, Seite 16)

Auf der Seite Projekte finden Sie laufende und schon abgeschlossene Projekte u.a. auch zum Themenbereich "Gesundheit und Pflege".

Afrozensus

Der Afrozensus ist eine Befragung unter Schwarzen, afrikanischen und afrodiasporischen Menschen in Deutschland. Der Report 2020 beinhaltet auch Ergebnisse aus dem Gesundheitswesen (afrozensus.de).